Pressemitteilung | 24.09.2024

Dringender Handlungsbedarf gefordert: MdB Daniel Schneider und MdL Corinna Lange fordern rechtsichere und regional differenzierte Lösungen im Umgang mit dem Wolf

 

Die Abgeordneten MdB Daniel Schneider und MdL Corinna Lange haben in einem dringenden Schreiben an Bundesumweltministerin Lemke den akuten Handlungsbedarf im Umgang mit der in Niedersachsen stark gestiegenen Wolfspopulation ein weiteres Mal betont. Insbesondere in den Deichregionen Niedersachsens, wo die Weidetierhaltung für den Küsten- und Hochwasserschutz eine zentrale Rolle spielt, wird der zunehmende Druck durch die steigende Wolfspopulation kaum noch tragbar.

 

Die beiden Abgeordneten unterstreichen, dass die bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen. Trotz Fortschritten in der aktuellen Legislaturperiode sei die Situation für Tierhalter und Landwirte besonders in Niedersachsen, dem zweitgrößten Wolfsgebiet Deutschlands nach Brandenburg, weiterhin kritisch. Allein 2023 wurden in Niedersachsen über 1.400 Weidetiere von Wölfen gerissen – eine Steigerung um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

 

"Der Schutz unserer Deichschafe ist von existenzieller Bedeutung für die Sicherheit unserer Küstenregionen", betont MdB Daniel Schneider. "Es ist unerlässlich, dass wir zeitnah rechtssichere Maßnahmen implementieren, die sowohl den Schutz der streng geschützten Wölfe als auch die Existenzgrundlage der Tierhalter und Landwirte gewährleisten."

 

Besonders alarmierend sind die Vorfälle in Landkreisen wie Stade und Cuxhaven, wo Wölfe wiederholt auch hohe Schutzmaßnahmen überwinden und Schafe, Rinder und Pferde töten. Im August 2023 kam es im Landkreis Stade zu einem massiven Rissereignis, bei dem 55 Schafe durch den Wolf getötet wurden. Trotz hoher Schutzvorkehrungen stoßen Tierhalter an ihre Grenzen. Lange und Schneider verweisen auf die festgefahrene Situation: Eine Wolfsfähe, die für zahlreiche Angriffe verantwortlich gemacht wurde, durfte trotz Ausnahmegenehmigung nicht entnommen werden, da das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht eine Klage gegen den Abschuss am 5. September 2024 abwies.

 

"Der Fall in Stade verdeutlicht, dass die aktuellen Regelungen keine praxistauglichen Lösungen bieten. Es braucht dringend rechtssichere Verfahren für den schnellen Abschuss von Problemwölfen, wenn Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen", fordert MdL Corinna Lange. "Die gerichtlichen Entscheidungen gegen den Abschuss gefährden nicht nur die Weidetierhaltung, sondern auch den Küstenschutz." Weiter betont Corinna Lange „Wir brauchen praxisnahe Lösungen, die sowohl den Schutz der Wölfe als auch die berechtigten Interessen der Landwirte berücksichtigen. Dort, wo Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen oder nicht umsetzbar sind, müssen wir auch über wolfsfreie Zonen nachdenken."

 

Zusätzlich zu den Weidetierverlusten haben sich die Kosten für Herdenschutzmaßnahmen im Jahr 2022 auf rund 18,5 Millionen Euro belaufen, während die Entschädigungen für gerissene Nutztiere nur 610.000 Euro betrugen. Diese Zahlen zeigen, dass die Belastung für Landwirte immer größer wird.

 

Die beiden Abgeordneten unterstreichen daher die Notwendigkeit, den Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene zu überprüfen und klare Regelungen für ein verlässliches Bestandsmanagement zu schaffen

 

"Wir sind davon überzeugt, dass nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen EU, Bund und Ländern den wachsenden Herausforderungen gerecht werden können", so MdB Daniel Schneider und MdL Corinna Lange. "Wir appellieren an die Bundesumweltministerin, unsere Forderungen ernst zu nehmen und die notwendigen Maßnahmen zügig umzusetzen, um die Sicherheit und Versorgung unserer Küstenregionen nachhaltig zu gewährleisten. Wir haben Frau Bundesministerin Lemke herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen."

 

Für Rückfragen stehen Daniel Schneider und Corinna Lange gerne zur Verfügung.

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Foto: Inga Kjer

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